Ein Format von Vielen – Episode 1 –
Ein Format von Vielen – Episode 1 –

Ein Format von Vielen – Episode 1 –

Hannah in der ersten Episode des Formats noch ohne Namen

In dieser ersten Episode des Formats noch ohne Namen, liest Hannah einen Text vor, in dem sie viele der zukünftigen Themen und Aspekte dieses Formats berührt.

Transkript
der Text

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7 Kommentare

  1. sonrisa

    Hallo Hannah,
    du erwähnst das immer wieder, dass Du keine Meinungen hören möchtest von Leuten, die ihre DIS-Diagnose nicht schon 15 Jahre + haben so wie Du. Verstehe ich das richtig? Werden daher dann auch 15 Jahre vergehen, bevor Du etwas zum Thema Leben mit Autismus sagen möchtest?
    Ich habe überlegt, woher das kommen kann, dass relativ frisch-diagnostizierte aus den USA ziemlich bestimmt sagen: „Ich habe 14 Anteile und die heißen so und die sind so alt und das ist also mein System.“ Ich kann nur von mir sagen, dass ich noch nie mit einer Therapeutin die Gelegenheit hatte zu arbeiten, die Erfahrung mit DIS (was ich darunter verstehe) hatte. Ich wurde eigentlich in der 1. Einheit gefragt, wer da so sei im System und vor allem WIE VIELE. Ich habe immer geantwortet: Ich weiß nicht, wie viele. Es gibt ein paar, die ich inzwischen identifizieren kann, aber eine Zahl kann ich nicht festlegen. Dass ich mich bis heute (knapp 2 Jahre nach der Diagnose) eher sträube, den Anteilen ein Alter zuzuordnen, erntet nicht gerade auf glückliche Therapeutengesichter. Ich denke, dass das schon sehr viel damit zu tun hat, a) welchen Input / welche ERwartungen von Fachpersonal gegenüber DIS man bekommt und b) wie gefestigt man als Person ist, dass man diesen Input nicht zwangsläufig übernehmen muss / nicht jede Erwartung bedienen muss.
    Ganz lieben Gruß, s.

    1. Hallo sonrisa
      Ich habe zwei Mal den Zeitraum des Diagnostiziertseins und damit auch der eigenen Auseinandersetzung mit der Thematik in zwei Episoden erwähnt, ja.
      Nicht gesagt habe ich, dass wir die Meinungen von diesen Leuten nicht hören möchten oder meinen, diese Leute dürften erst etwas dazu sagen, wenn sie schon so lange damit befasst sind wie ich bzw. wir als Einsmensch.
      Schon interessant, was allein die Erwähnung solch eines Unterschiedes für eigene Ergänzungen und Einordnungen bei dir produziert haben.

      Da du unser Blog und unsere Wortwahl, wie man am deinem Blog erkennen kann, bereits kennst, weißt du ja auch, dass wir bereits jetzt über unseren Autismus bzw. unsere Auseinandersetzung damit schreiben. Wir also offensichtlich nicht an eine Berechtigung qua Diagnosedatum glauben.

      Meiner Ansicht nach braucht es für genau den von dir erwähnten Emanzipationsprozess von Behandler_innenerwartungen und auch ein Bewusstsein für Projektionen von Behandler_innen, mehr als 2 Monate und ja, auch mehr als 1 Jahr der Auseinandersetzung, Reflektion und Therapie. Das ist mein Punkt, weshalb ich die Dauer des Diagnostiziertseins überhaupt erwähne.
      Ich hoffe das ist jetzt klarer für dich.

      Viele Grüße
      Hannah

      1. Hallo Hannah,
        ich hab mir das gerade nochmal angehört, ich finde auch beim 2. Hören, Du klingst ziemlich genervt, weil Du Dir die Auseinandersetzung von „weniger lang Diagnostizierten“ angehört hast. Aber klar ist das meine Interpretation, dass genervte Menschen sich so anhören wie Du in dem Clip.
        Vielleicht ist das ein normaler Effekt, wie es ein Weltmeister sicher langweilig findet, wenn er in der Anfängerklasse zuschaut, während die in der Anfängerklasse es spannend finden, wenn sie einem Weltmeister zuschauen. Ich denke aber, es ist für die in der Anfängerklasse sehr wohl hilfreich, wenn sie sich gegenseitig zusehen, daher bin ich auch froh, dass es solche Podcasts/Blogs/Internetinfo gibt von Leuten, die ihre DIS-Diagnose erst kurz haben.
        Es ist etwas ganz anderes, ob man „DIS-Diagnose seit 4 Monaten“ oder „in Traumatherapie seit…“ festsetzt, denn bei mir liegen z.B. zwischen dem einen und dem anderen über 10 Jahre.
        Ich war seit langer Zeit nicht mehr in Eurem Blog (verstehe nicht, was Du mit Wortwahl meinst?), aber klar hätte ich da vorher nachsehen können, ob Ihr über Autismus inzwischen schreibt (im Podcast wird das ja selten erwähnt). Ehrlich gesagt hätte mich das noch mehr verwirrt, was dieser Text denn nun genau aussagen will, wenn Ihr über den Autismus kurz nach Diagnosestellung schreibt, aber Euch genervt anhört, wenn Ihr mit der Auseinandersetzung von „Frischdiagnostizierten“ konfrontiert seid. Ich habe leider immer noch nicht verstanden, was Ihr damit sagen wollt? … wenn es kein: „Sei doch ruhig!“ oder „Ich kann Dich nicht ernst nehmen,“ sein soll? Ich wollte einfach nur nachfragen – wenn Euch das ärgert, dann lösch es bitte einfach.
        Ganz liebe Grüße

        1. Hallo,
          Also was es sagen soll, ist im Text gesagt:
          – für uns gibt es wenig von Konsistenz im Sinne von „über die Zustandsbeschreibung hinaus gehend“ zu finden
          – wir finden weder Leute, wie uns noch, was auf uns zukommen könnte in der Zukunft „nach dem Vielesein“, wenn wir Leuten zuhören, die sich noch nicht lange damit auseinandersetzen

          Das ist ein Fakt, kein Urteil oder eine Bewertung.
          Und überhaupt 0 geht es darum, wie es für andere ist, das alles zu lesen oder anzuhören. Wie ebenfalls in der Folge gesagt: Es geht allein um uns.

          Wir nehmen alle Leute ernst – egal ob sie gestern diagnostiziert wurden oder vor 25 Jahren. Auch egal, ob pathologisch oder selbst diagnostiziert.
          Für uns ist nicht relevant wie lange sich jemand auseinander gesetzt hat, wenn uns jemand von euch erzählt, um _wie_ihn ernst zunehmen.
          Es ist für uns relevant in Bezug darauf, wie wir sie anhören und verstehen. Denn manche Dinge sind an Anfang einfach meistens noch nicht bewusst, regulierbar, verstanden und wir müssen uns und unsere Rezeption ihrer Worte/Aussagen daran anpassen. Das ist völlig normal und das macht man denke ich bei allen Leuten so, egal worum es geht.

          Also – in den nächsten Folgen sind unpassende Repräsentationen und was sie bei uns auslösen kein Thema mehr. Vielleicht kannst du dich dafür noch öffnen und verstehst vielleicht auch noch etwas besser, was ich hier schreibe und in den Folgen sage.

          Und nur kurz zu deinem Blog: uns berührt es unangenehm unsere Neologismen („Einsmensch“ zum Beispiel) bei anderen Leuten zu lesen. Das ist als würde sich jemand fremdes unsere hart arbeitete Bohrmaschine nehmen um Tische zu schreinern.
          Das ist nicht verhinderbar klar – müssen wir Umgänge mit finden, das ist unsere Aufgabe daran.
          Erwähnt habe ich das in meiner Antwort, weil mir über deine Nutzung klar war, woher du den Begriff kennen kannst und meine Schlußfolgerung war, dass du die Quelle entsprechend kennen würdest.
          Ich kann dir glauben, dass dem nicht zu ist und das abhaken – der Punkt den ich damit gemacht habe, bleibt der gleiche:
          Würden wollen, dass Leute mit „frischer“ Diagnose die Klappe halten und abhauen, dann würden wir das sagen.

          1. Hallo Hannah,
            danke dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, erneut zu erklären. Ich verstehe Deine Internetsuche nun: Du glaubst an ein Leben nach dem Vielesein (was ich für mich nicht tue, aber es wäre okay, wenn es eines gäbe 🙂 was vielleicht daran liegt, dass ich älter bin als Du und mich weniger lang „damit“ beschäftige und ich daher etwas pessimistisch bin, was sich in meiner Lebenszeit erreichen lässt).
            Es tut mir sehr leid, dass Ihr bei mir im Blog etwas gelesen habt, was unangenehm war. Von meiner Seite aus war mir nicht klar, dass der Begriff Einsmensch überhaupt ein (C) Rosenblatt trägt, denn ihc habe den auch anderswo gelesen und wusste nicht, wer damit angefangen hat. Ich finde es super, dass es offenbar Ihr wart! Danke! Ich übernehme, was ich für mich passend finde. Ich reagiere halt ganz anders… Der Zweck meines Blogs ist eher: Jeder soll sich nehmen, was er brauchen kann, und das FREUT mich dann. Ich fühle mich dann eher nützlich, wenn jemand was für sich übernehmen / gebrauchen kann, und nicht nach Bohrmaschinenklau. Spannend, dass Ihr Euch trotzdem entschieden habt, nicht privat für Eure Festplatte zu tippen, sondern öffentlich im Internet. Ich jedenfalls freu mich, dass diese Entscheidung so ausgefallen ist.
            Alles Liebe s.

          2. Ja Worte sind frei. Deshalb sag ich ja: Das ist unser Ding, wir müssen damit umgehen. Das heißt aber nicht über unsere Gefühle dazu Schweigen zu müssen oder immer mit allem okay zu sein, was damit einher geht.
            Danke für deine Geduld hier.
            Ich hoffe, alles ist nun klarer/okay geklärt

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