Hallo, dies ist die Nullnummer der Podcastreihe „Viele Leben“. Die Ausgabe zum Neugierigmachen. Die Einstiegshilfe, die Erklärung, die später nicht mehr kommt. „Viele Leben“ ist eine Interviewreihe mit Menschen, die sich als Viele erleben, nachdem sie über viele Jahre hinweg immer wieder traumatische Erfahrungen gemacht haben. Manche nennen sich wie schon Anfang der 2000er „Multis“ oder „multiple Persönlichkeit“, manche „Überlebende“, auf Englisch „survivors“, manche bezeichnen sich als „Menschen mit DIS“ und manche als „Viele“. Von Erleben wir unserem wurde in den letzten 30 Jahren immer wieder berichtet. Oft um die Öffentlichkeit für die Realität extremer Gewalt in Deutschland zu sensibiliseren. Immer war das Leben der Überlebenden, der Vielen, die Folge. Immer waren wir der Rest, das Ergebnis. Manchmal auch das Mahnmal. Im gleichen Zeitraum wurde es zunehmend leichter sich miteinander zu verbinden. Und zu verbünden. Wir haben Selbsthilfe-Zeitungen gemacht, wir haben Foren aufgebaut, haben Webseiten ins Netz gehackt, haben parallel zur Fachwelt aufgeklärt und versucht das Bild der Gesellschaft von Leben wie unseren gerade zu rücken. Und doch haben wir noch nicht alle erreicht. Ist noch nicht in allen Redaktion, bei allen Verantwortungsträger*innen angekommen, dass nichts über uns, ohne uns, für uns ist. Das ist auch die Überzeugung hinter meinem Projekt „Viele- Sein“ dem Podcast zum Leben mit dissoziativer Identitätsstruktur. Nur wenn wir selbst sprechen, selbstbestimmt und selbstorganisiert, können wir mehr als die Pathologie, das Überbleibsel des Traumas sein und unsere Geschichten weitergeben. In Viele-Sein kann man Renée W., Vielfalt, Anna, Felice, Clara und meine Geschichte der Auseinandersetzung und Verarbeitung begleiten „Viele Leben“ eröffnet daneben mehr Raum für die großen Lebensthemen von verschiedenen Vielen, Überlebenden, Multis. Es geht um Outings, um das Verlieren von Lebenszeit, um Multiplizität auf vielen Ebenen und so viel mehr. Bei den Interviews war mir wichtig, dass sich niemand mehr erklären muss. Es gibt bereits genug Wissen um Dissoziation und Trauma, mehr als 3 reichweitenstarke Petitionen für eine bessere, bedarfsgerechtere psychotherapeutische Versorgung und auch genügend Menschen, die selbst nicht Viele sind, die an unserer Stelle für unseren Lebenswert werben. Um einander zu verstehen und Empathie für einander zu entwickeln braucht es gemeinsame Geschichten. Braucht es die Konzentration auf Gemeinsamkeiten. Und die werden hier nun hörbar sein. In 12 Ausgaben sprechen Menschen, die sich als Viele erleben über die Dinge, die sie beschäftigen, die ihnen Kraft für ihre Lebenthemen geben und auch die Dinge, die sie die Öffentlichkeit wissen lassen wollen. Viele Leben ist ein Communityprojekt. Es fand sich kein passender Fördertopf, um meine Arbeit zu entlohnen, meine Ausgaben für Reisen und Technik zu kompensieren. Deshalb bitte ich dich um Projektspenden an die Initivative Phoenix, Bundesnetzwerk für bedarfsgerechte Psychotherapie e. V. bzw deine Unterstützung via Steady. Die erste Ausgabe wurde mit einer Spende von Lichtstrahlen Oldenburg e. V. und einer Zuwendung der Emanuelstiftung ermöglicht und ist deshalb sofort für alle zugänglich. Alle weiteren Ausgaben sind erst dann zugänglich, wenn ich alle Kosten dafür mit Spenden decken kann. Das bedeutet, dass deine Spende nicht nur dir und mir etwas bringt, sondern auch allen anderen. Denn das gehört zu „nichts über uns ohne uns!“ auch dazu – eine Community, die für einander einsteht. Auch mit Geld, auch mit der Zeit, die es braucht mir ein Feedback zu schreiben, Verbesserungsvorschläge oder Themenwünsche anzutragen. Und auch mit dem Mut, den es vielleicht braucht diese Reihe bekannt zu machen. Bei den Kolleg_innen, in der Wahlfamilie, bei der oder dem Arbeitgeber*in, bei Freund_innen oder Bekannten. An uns ist nichts komisch oder kaputt. Wir sind kein Rest, wir sind Menschen mit vielen Leben und damit können wir sichtbar sein. Wir hören uns – am 13. November mit der ersten Ausgabe. „multipel“